Anja Lapčević, Chief Influence Officer von Kingfluencers, hat die Vision, bewusstes Verhalten im Influencer-Marketing zu fördern. Gemeinsam mit Barbara Fry hat Anja vor kurzem Conscious Influence Hub (CIH), eine gemeinnützige NGO, mitbegründet. Kingfluencers‘ Content Contributor Megan Bozman sprach mit Anja über die neue Organisation und bewusste Einflussnahme im Allgemeinen.
Die wachsende Bedeutung von Social Media als Kommunikationsmedium
Anja erklärt ihre Vision,
Wir müssen uns der Bedeutung von Social Media bewusst sein – sowohl beruflich als auch privat. Was als lustige und aufregende Plattform begann, ist heute einer der wichtigsten Kommunikationskanäle nicht nur für Einzelpersonen, sondern auch für Unternehmen und Politiker:innen.
Mit der zunehmenden Bedeutung der sozialen Medien wachsen auch die damit verbundenen Gefahren und die Verantwortung, die wir alle gegenüber unseren Gemeinschaften und der Gesellschaft als Ganzes tragen, denn die Informationen oder Inhalte, die wir teilen, können reale Folgen haben, einschließlich der Entscheidungen und des geistigen Wohlbefindens der Menschen.
Mir ist klar geworden, dass die sozialen Medien in den letzten Jahren und insbesondere im Jahr 2020 zu einem wichtigen und ernstzunehmenden Medium geworden sind, vor allem für die jüngeren Generationen. Es geht nicht nur darum, Selfies zu posten und der Welt zu zeigen, wie man sie wahrgenommen haben möchte. Viele der häufig diskutierten Themen sind sehr ernst, z. B. Politik, psychische Gesundheit und Rassismus. Es ist wichtiger denn je, sich der Auswirkungen und Konsequenzen unserer Worte und Handlungen bewusst zu sein.
Verantwortlichkeiten der Influencer:innen
Sobald Du in den sozialen Medien aktiv bist, trägst Du ein gewisses Maß an Verantwortung, und je größer Deine Follower-Gemeinschaft wird – was für manche Menschen ein wichtiges Ziel sein kann -, desto wichtiger wird diese Verantwortung. Es sieht vielleicht nicht so aus, aber in jedem Moment sprechen Du als Vorbild zu deiner Community, insbesondere als Influencer:in. Wenn sich die Menschen an dich wenden, um sich inspirieren zu lassen oder einen Ratschlag zu erhalten, ist dies umso mehr der Fall. Jede Person hat dann die Wahl, wie sie diesen Einfluss nutzen und welches Beispiel sie geben möchte. Eine Möglichkeit ist, ihn für das Gute zu nutzen. Ein aktuelles Beispiel für die Nutzung von Einfluss, um anderen zu helfen, ist die Family of 5. Der Reiseblog bot kürzlich Unterstützung an, um die vielen kleinen Unternehmen zu fördern, die von der Pandemie betroffen sind.
Leider gibt es viele Themen, bei denen Menschen und Unternehmen ohne Anleitung dastehen, z. B. beim Schutz der Privatsphäre von Kindern und beim Umgang mit Mobbing und Desinformation. Das Fehlen von Richtlinien und Standards für den Umgang mit sozialen Medien hat Anja und Barbara dazu veranlasst, eine gemeinnützige Organisation zu gründen.
Erstellung eines Verhaltenskodex für Influencer:innen
Als erste Influencer-Marketing-Agentur in der Schweiz hat Kingfluencers dieses Problem erkannt und reagiert, indem sie im Sommer 2020 den ersten Verhaltenskodex aufstellt. In Zusammenarbeit mit dem neuen Verband werden wir weitere Schritte unternehmen und einen neuen Code of Conduct erstellen, der Best-Practice-Richtlinien und Beispiele enthält und auf dem Conscious Influence Hub veröffentlicht wird.
Anja erklärt,
Unser Ziel ist es, dass die Organisation wie eine Denkfabrik funktioniert, ein Ort, an dem man Fragen stellen kann und hoffentlich Lösungen erhält, um bewusstes Verhalten in den sozialen Medien und im Internet im Allgemeinen zu fördern.
Daher ist es sehr wichtig, dass sowohl Influencer:innen als auch Experten:innen aus verschiedenen Bereichen beteiligt sind. In unserem Beirat sitzen Universitätsprofessoren, aber auch Leute von Nichtregierungsorganisationen und gewinnorientierten Unternehmen. Ich finde, dass die Verbindung zwischen der akademischen/theoretischen und der praktischen Welt oft fehlt, und es ist sehr wichtig, den Input von beiden zu haben. Wir arbeiten gemeinsam daran, ein starkes Fundament mit dem Besten aus beiden Welten zu schaffen.
Auswirkung nicht nur auf Arbeitsplätze, sondern auch auf Leben und Gesellschaft
Anja wies darauf hin, dass das Thema nicht nur unsere Arbeitsplätze betrifft, sondern unser gesamtes Leben, unsere Gesellschaft und unsere Kinder.
Dass ich Mutter geworden bin, war für mich eine zusätzliche Motivation. In ein paar Jahren wird mein Kind mit diesen Problemen konfrontiert sein, also möchte ich Teil der Lösung sein, und zum Glück machen Organisationen wie Kingfluencers und unsere Gründungsmitglieder und Berater das möglich. Wir können nicht die Augen verschließen, wir müssen proaktiv nach Lösungen suchen. Der Verband wird hoffentlich ein Teil einer besseren Zukunft sein.
Zu den Zielen von CIH gehören der Aufbau eines Online-Tutorials und die Förderung einer Gemeinschaft mit vielen Einflussnehmern. Nach Durchsicht des Tutorials und des Verhaltenskodex kann jeder, der diese Werte teilt, kostenlos beitreten und sich mit anderen Mitgliedern der Gemeinschaft verbinden. CIH wird auch auf Instagram und LinkedIn vertreten sein und je nach Wachstumstempo möglicherweise weitere Kanäle hinzufügen.
Auswahl von Beratern und Influencer:innen
Auf die Frage, wie die Berater ausgewählt werden, erklärte Anja, dass der CIH zuverlässige Personen sucht, die als Vorbilder dienen können. Engagement und der Wunsch, Veränderungen herbeizuführen, waren sehr wichtig.
Wir würden zunächst Gespräche führen, um herauszufinden, ob sie dieselben Werte teilen und zusammenarbeiten wollen. Berater werden nicht bezahlt. Wir brauchen Leute, die motiviert sind, für eine gemeinnützige Organisation zu arbeiten. Unser Slogan lautet: ‚Wir teilen die Verantwortung‘. Jeder von uns hat eine Verantwortung im Leben, aber besonders in den sozialen Medien.
Außerdem war es nicht wichtig, wie viele Follower man in den sozialen Medien hat. Wir wollten mit neuen Gesichtern arbeiten und uns nicht auf ein paar große Stars beschränken. Viele Menschen sind Influencer:innen, weil sie Menschen mit Botschaften und Inhalten beeinflussen. Außerdem wollte ich mit Influencer:innen zusammenarbeiten, die auf verschiedenen Kanälen arbeiten und unterschiedliche Themen und Generationen ansprechen. Das Ergebnis ist eine bunte Mischung von Menschen, darunter Influencer:innen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, LGBTQ-Lifestyle und Food, ein YouTube-Trendsetter und jemand aus der Westschweiz, so dass wir die ganze Schweiz vertreten.
Die Mitgründerinnen Anja und Barbara haben auch bei der Auswahl der Beiratsmitglieder auf Vielfalt geachtet. Im Beirat sitzen Vertreter eines Unternehmens, einer NGO und einer Universität sowie ein Rechtsanwalt, ein Autor eines Buches über Ethik und ein Influencer, der sich für die Bekämpfung von Rassismus in der Schweiz einsetzt.
Anja: „Ich bin super stolz auf den Verein, weil ich denke, dass wir eine bunte Mischung von Menschen sind. Ich war sehr überrascht, dass ich so viele Menschen getroffen habe, die auch mit Leidenschaft bei der Sache sind. Obwohl es vielbeschäftigte Menschen sind, musste ich sie nicht überzeugen, sie waren super engagiert.“
Die Relevanz des Umgangs mit Fehlern
Auf die Frage, ob es zu Konflikten unter den Mitgliedern kommen könnte, antwortete Anja
Ich freue mich sehr darauf, dass mehr Leute mitmachen und sich an den Diskussionen beteiligen. Natürlich besteht immer die Gefahr von Konflikten. Menschen sind nicht wie Maschinen, man kann sie nicht programmieren. Sie machen Fehler, und eines der wichtigsten Themen im Verhaltenskodex ist der Umgang mit Fehlern.
Es ist wichtig, voneinander zu lernen, wie wir mit Fehlern umgehen. Menschen müssen nicht perfekt sein. Die sozialen Medien verändern sich ständig, wir müssen auch Richtlinien entwickeln und an uns arbeiten. Wir alle haben Gefühle und ein Leben mit echten Geschichten, und das ist das Schöne daran.
Eine vereinte Kraft für den positiven Wandel
Natürlich ist es auch ein Hauptziel des Hubs, das Bewusstsein für eine Vielzahl von Themen zu schärfen und unser Influencer-Netzwerk als starke Kraft für positive Veränderungen zu nutzen, nicht nur, indem wir mit gutem Beispiel vorangehen, sondern auch, indem wir proaktiv gemeinsam investieren und gute Zwecke an die Spitze der Agenda setzen und das Bewusstsein der Menschen und ihre Beteiligung am Aufbau einer besseren Gesellschaft gemeinsam erhöhen. Im Laufe der Zeit werden wir Kampagnen einrichten, die darauf abzielen, Schlüsselthemen wie Mobbing zu bekämpfen und die Stimmen und die Plattform unserer Mitglieder zu nutzen, um alle dazu zu inspirieren, es besser zu machen und die sozialen Medien zu einem Leuchtturm zu machen, in dem wir uns vereinigen, lernen und uns gemeinsam verbessern können.
Du kannst mehr über den Conscious Influence Hub hier erfahren oder ihm auf Instagram folgen @ConsciousInfluenceHub.
Author: Megan Bozman, Owner @Boz Content Marketing
